Ende August 2008
On the road again - Ziel ist Griechenland.
Über Thüringen und Fichtelgebirge fahren wir in den Bayerischen Wald

 

26. August 2008

Unser Zeltplatz auf der Obstwiese eines Bauern in Oberzeiring (Nahe Graz) gefällt uns sehr. Morgen wollen wir die Grenze nach Slowenien passieren.

 

 

28. August 2008
In Koavje suchen wir erfolglos nach einem Zeltplatz- wir übernachten in einem Hotel, dafür testen wir das lokale Bier. Von kilometerlanger Schotterpiste bis hin zur ellenlangen Rennstrecke haben wir in Slowenien straßentechnisch alles dabei.
Unser Navi hat hier häufig Schwierigkeiten, dazu kommt eine sehr interessante Art der Beschilderung (mal gar nicht, mal falsch...), wir finden trotzdem den Grenzübergang nach Kroatien. Von dort sind es noch 285 km, dann stehen wir am Mittelmeer. Viel Polizei ist auf der Straße aber uns hält niemand an. Wir finden einen kleinen Zeltplatz kurz vor Lukovo Sugarje.

 

30. August 2008
Nach einem Gammeltag (Wäsche waschen, Ausrüstung sortieren, lesen, Sundowner) cruisen wir die gut ausgebaute Küstenstraße (8) entlang. Es ist viel Verkehr, Überholen auf Dauer zu stressig, daher und weil Hermann innerhalb von 1 Stunde tatsächlich 2x von einer Wespe gestochen wird (und ihm ganz schön schummrig wird ....) machen wir nur 320 km und zelten noch vor Dubrovnik.

1. September 2008
Gestern haben wir das schöne Kroatien verlassen - besonders Dalmatien ist sehr abwechslungsreich mit interessanten Kontrasten.
Es gibt ein kurzes Hinein- und direkt wieder Hinausfahren aus Bosnien-Herzegowina, dann ein abrupter Schnitt: die Grenze nach Montenegro mit schlechtgelaunten Zöllnern.
Auch die Straßen werden deutlich schlechter. In Ulcinj werden wir dafür mit einem netten Zeltplatz im Garten eines Hafenhäuschens belohnt.
Vor den Bergstrassen in Albanien wurde aktuell gewarnt, daher nehmen wir doch den direkten Weg. Die Albaner knöpfen erstmal jedem von uns 10 EURO „Einreisegebühr" ab -Diskussionen nutzten nichts (bei der Ausreise werden dann noch mal 4 € Straßennutzungsgebühr" fällig - Raubritter).

 

Tirana ist die Hölle - miserable (teilweise nur ein Trümmerfeld..), völlig überfüllte Straßen - katastrophal ausgeschildert, das Navi hat keine Chance - nur durch Zufall finden wir entnervt und entkräftet (fast 45°C!) doch irgendwann die richtige Ausfahrt aus der Stadt.

 

Wie durch Zauberhand haben wir plötzlich tolle Straßen, schöne Kurven durch wunderbare Berge. Nach einem weitern Grenzübertritt mit hochnäsigen unfreundlichen Beamten finden wir im Mazedonien am Abend keinen offenen Campingplatz mehr - dafür gehört uns ein kleines Hotel quasi allein. Trotz anderer Zusage gab es allerdings keine Möglichkeit etwas zu Essen.

2. September 2008
Hungrig brechen wir in Mazedonien auf - etwa 1 h später finden wir aber eine Gaststätte. Frühstück scheint zwar nicht üblich- aber die Küche schleppt schnell Pappbrot und eingepackte Butter + Marmelade an - uns egal, wir haben Kohldampf.
Die Straße führt nach Bifola - da soll ein Weg Richtung Grenze sein....
Da sich Mazedonier und Griechen so blendend verstehen ist dieser natürlich NICHT ausgeschildert und wir fahren viele km in die falsche Richtung - manchmal ist das GPS eben nur ein besserer Kompass. Trotz aller Versuche dies zu verhindern finden wir endlich den Grenzübergang. Zur Belohnung gibt es als erstes einen griechischen Salat!
Ab Florina zeigte dann sogar das Navi wieder den groben Weg nach Kastoria.
Die Straße war super, kurvenreich, bergig, guter Belag, wenig Verkehr.
Angekommen hatten wir 40°C und Gewitterwolken türmten sich - wir stellten fest, dass es keinen Camping Platz gibt - also ab ins Hotel.

3. September
Martina ist seit gestern krank - entweder war es der Begrüßungssalat oder das opulente Mahl (Sardinen mmmhh) am Abend im Seerestaurant oder oder oder. Hermann hat nämlich keine Beschwerden. Die nächsten Stunden verbringt Martina damit sich noch mal alles durch den Kopf (und Magen) gehen zu lassen (trotz Imodium Akut aus der Reiseapotheke).

 

4. September 2008
Nach 180 unspektakulären km sind wir in Kastraki. Vom Camping Platz aus sieht man genau auf die Meteora Felsen. Das am weitesten entfernte Kloster liegt nur 8 km weg - das heißt dann morgen mal ausnahmsweise in Jeans + T-Shirt Mopedfahren. Nachdem unser Lager steht und Socken etc gewaschen sind, ergibt sich zwischen uns eine interessante Unterhaltung: Das Reisen ist unser Ding, Motorradfahren macht Spaß hat aber diverse Nachteile - insbesondere wenn mal einer von uns etwas hat (Krank, etwas gebrochen hat oder einfach nur mal total kaputt und müde ist); die 4x4 Autos in Namibia waren auch nicht übel; es wäre schon toll eine größere Reichweite mit einer Tankfüllung zu haben; gut wäre eine Übernachtungsmöglichkeit auch wenn es schüttet und stürmt. Und in diesem Moment parkt neben uns ein ausgebauter Landy...

5. September 2008
Kultur-Tag. Meteora wird ausgiebig von uns beguckt und forografiert.

 

6. September 2008
Ausgeruht machen wir uns auf durch die Berge Richtung Ioanis. Die Strecke ist super - bis uns plötzlich eine Horde verwilderter Hunde von der Seite angreift. Herman vorne weg - der Rudelführer schnappt bedrohlich nah an seinem Bein vorbei. Martina schaltet runter und macht mit dem Moped und der Hupe mächtig Krach, das kurze Zurückzucken wird genutzt um an den etwa 7 ungemütlichen Tieren vorbei zukommen. Was für ein Schreck.
Es folgen 120 km Kurve an Kurve durch die Berge. Hinter Ioanis geht es Richtung Arta um kurz vor dem Meer nach Parga abzubiegen.
Auf dem Lithos Beach Camping Olatz machen wir Halt.

7. September 2008
Strandtag in einer wirklich schönen Bucht - Wie schon auf der gesamten Reise profitieren wir davon, dass die Saison eigentlich schon vorbei ist: Die Plätze sind schön leer und günstig obwohl wir 36°C haben und badewannenwarmes Wasser.
Wir spinnen unser Gespräch über Autos und Motorräder weiter -insbesondere nach der Hundeattacke vom Vortag. Schließlich steht unser Entschluss fest, wir werden die BMWs verkaufen und diese Geld in einen 4x4 Wagen stecken.

8. September 2008
Wir nehmen am Abend die Fähre von Igoumenitza nach Ancona.

 

9. September 2008
Italien - wir wollen in die Po-Ebene und dort einen schönen Camping-Platz suchen.Da es schon Mittag ist nehmen wir die kürzeste Verbindung an der Küste entlang.
In Rimini gibt es Pizza und einen Blick auf den Zirkus da - kilometerlang zugepflasteter Strand, furchtbar. Dann stellen wir fest, dass es unmöglich ist einen Platz für´s Zelt zu finden - sogar die Hotelsuche wird schwierig. Erst im Dunkeln finden wir nach 330 km endlich eine Herberge nahe Montova. Wir nehmen ein runtergekommenes Zimmer, Essen zu Abend + fallen ins Bett.
Nach dem Frühstück bezahlen wir - und werden diese Nacht immer als Mafiafalle in Erinnerung behalten - eine hinterhältige Abzocke!

10. September 2008
Wir haben die Schweiz erreicht. Insbesondere die Auffahrt zum Spluga-Pass hatte es in sich - Spitzkehre an Spitzkehre. Auf dem Pass haben wir Glück - das Wetter kippt und hinter uns wird er zuschneien. Über Viamala fahren wir schließlich 410 km bis zum Züricher See. In Jona nutzen wir den letzten geöffneten Tag des dortigen Camping-Platzes (Wer diesen sucht: er liegt AUF dem Schwimmbadgelände und ist bisher nicht ausgeschildert!).

11. September 2008
Wir machen bevor wir wieder nach Deutschland einreisen noch einen Schlenker nach Schaffhausen - der Rheinfall fehlte uns noch. Durch den Schwarzwald fahren macht wie immer viel Freude. Über Freudenstadt und einen Abstecher bei Touratech (Niedereschach) geht es nach
Pforzheim und dann bis Bruchsal - wo wir eine letzte Zelt Übernachtung haben.

 

12. September 2008
Im Dauerregen kommen wir - von unserer vorerst letzten Motorradtour - wieder zuhause an.
Nach 4.900 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 64 km/h
Max Geschw. 180 km/h
Reine Fahrzeit 75 h