Kaokoveld Tour 2008

16. April 2008
Wir sitzen auf der Terrasse der Windhoek Mountain Lodge. Hermann packt seinen Rucksack und Miriam und Martina reden über die Sitzverteilung in Ralfs Toyo.
Es ist soweit - die Kaokoveld-Tour liegt vor uns.
Heute heißt es erst mal Kilometer machen - 390 km sind es bis nach Uis.

17. April 2008
„Warmfahren" bei 40°C um den Brandberg herum.
Abwechslungsreiche Landschaft und eine anspruchsvolle Strecke um das fast kreisrunde Bergmassiv (ca. 35 km Durchmesser).

195 Tageskilometer, davon 20-30 km mitten durchs Flussbett.

Noch vor 2 Wochen floss hier das Wasser...

18. April 2008
Die Strecke führt von Uis über alte Prospektorenwege durch fast unbesiedeltes Gebiet Richtung Huabtal. Wieder haben wir um die 40°C. Die Jungs auf den Mopeds müssen schon ganz schön kämpfen. Hermann bricht sich den linken Daumen - diese Diagnose bekommen wir aber erst zuhause - und muss für den Rest des Tages umsteigen ins Auto. Zur Belohnung gab es unsere 1. Nacht im Outdoor-Camp. Wer hat schon so eine „Busch-Toilette"!

19. April 2008
Hermann beißt die Zähne zusammen und steigt wieder auf´s Motorrad. Dann heißt es „on the road to Opuwo". Lockeres Fahren auf gutem Gravel Pad, dafür reichlich Muße und Gelegenheit viele Tiere in freier Wildbahn zu bewundern - Kudus, Springböcke, Zebras, Oryx, Giraffen und sogar Elefanten konnten wir von der Straße aus sehen. Der obligatorische Stopp an der Ongongo Warmquelle fehlt auch auf dieser Tour nicht.

20. April 2008
Von Opuwo aus geht es immer weiter nördlich, mitten durch´s Himba-Gebiet.
Es fängt harmlos an, trotz etlicher Sandpassagen. Mit dem Van Zyl´s Pass aber stecken wir mitten drin in dem „schwierigen Endurogelände".

Der Pass war + ist ein Abkürzung für Geländewagen - mit Motorrädern dafür eigentlich nur von einer Seite aus machbar (es soll Endurocracks gegeben haben, die auch die andere Richtung geschafft haben). Alle lassen hier Federn und müssen Beißen und Kämpfen.
Das abendliche Camp im Marienflussbett - unter einem wunderschönen Anna-Baum - hat eine unglaubliche Stimmung. Jeder hängt seinen Gedanken nach, verarbeitet das Erlebte und ist sehr „Bei-sich". Ein Tag, den wir nie mehr vergessen werden.

21. April 2008
Es ist wieder unglaublich heiß. Neben dem Wasser (5 Liter pro Person am Tag!) ist besonders Martinas Traubenzucker heute sehr gefragt. Unser Ziel - die Luxuslodge Serra Cafema am Kunene - ist nur über eine Zufahrt zu erreichen: eine 100 m abfallende Sanddüne (super Stelle für Fotos....).Die Lodge verwöhnt mit Ambiente und exorbitant schöner Lage - Service (nach 1 Stunde war das Bier alle.....und das nicht, weil wir soviel getrunken hätten!) und Essen (Wie kann man nur aus Oryx-Filet Sauerbraten machen??) dagegen sind um Klassen schlechter als im Outdoor-Camp. Man kann eben nicht alles haben.

22. April 2008
Von der Lodge führt wiederum nur ein Weg - das Navi zeigt „Impossible Dunes" und „Do not go here". Es gibt später leider einen schweren Unfall (eigentlich harmloser Sturz - fieser, offener Bruch am linken Unterarm). Da die Lodge eine eigene kleine Landebahn hat und via Satellitentelefon Flieger, Transport, Krankenhaus organisiert werden können, kann der Verletzte noch am selben Abend im 1.000 km entfernten Windhoeck operiert werden. Am Lagerfeuer des Camps im Khumib Flussbettes wird noch lange gesprochen.....

23. April 2008
Die heutige Strecke über Puros und Sesfontein bringt uns einige Male durch diverse Flussbetten (Khumib, Huarusib, Hoanib). Bei einer Querung wird fast eines der Mopeds versenkt ;-) Unser Ziel ist Palmwag.

24 April 2008
Von Palmwag ist es nochmals ein sehr anspruchsvolles off-Road Stück (viele Steine, viel Sand) durch das Damaraland bis zu unserem letzten Camp - diesmal im Ugab Flussbett gelegen. Nicht nur Geologen sind hier zu beeindrucken, auch uns fasziniert der Canyon.

25. April 2008
Löwenalarm - wir fahren vorsichtig etwa 15 km durch´s Flussbett. Auch auf Elefanten muss geachtet werden, denn an manchen Stellen ist es so eng, dass eine Begegnung heikel werden würde. Dann verlassen wir die Wildnis allmählich und finden uns auf der - langweiligen - Salzstraße nach Swakopmund wieder.
Am Abend erwartet uns ein Highlight: die Kobo Kobo Lodge.
Wir kennen keine andere Lodge wie diese. Hier unterm Sternenhimmel zusammen zu sitzen oder allein die traumhafte Stimmung zu genießen, alles lässt einen später mit Sehnsucht an diesen Ort denken.

26. April 2008
Wir können uns kaum trennen von Kobo Kobo...
Der Pad (C28) durch´s Khomashochland führt über den steilen Boshua Pass.
Dann sind wir zurück am Ausgangspunkt.
Am nächsten Tag werden wir noch ein bisschen Geld in Windhoek lassen.