Sanli Urfa August 2011

Nachdem wir uns in Damlacik am Nemrut ein paar Tage ausgeruht haben (was immer heißt: Wäsche waschen, Fotos auf den PC übertragen und sichten, Berichte schreiben, emails checken – wenn möglich und die homepage aktualisieren) fuhren wir direkt nach Sanli Urfa.

Womöglich ist hier die biblische Stadt Ur gewesen. Abraham war – jedenfalls aus islamischer Sicht – hier und hat mit Gottes Hilfe ein Feuer überlebt. An der Stelle steht heute eine entsprechende Moschee umgeben von Teichen in denen heilige Karpfen (die hat Gott aus den Lavabrocken entstehen lassen) schwimmen. Der dazugehörige Park ist traumhaft, wir waren stundenlang dort; nicht zuletzt weil es dort im Schatten und unter Wassersprenklern bei 40°C am angenehmsten war.



Der Weg dorthin führt durch den wunderbaren Bazar – wie aus einer anderen Zeit, mit Handwerkern (Schneider, Kupferschmiede, Messerschärfer etc.) und vielen kleinen Hilfs~ und Lehrjungs; mit Gewürzen und Düften; mit einem orientalischen Gemisch an Menschen.

Ein echtes Erlebnis.



Schon das Straßenleben ist es wert von einem schattigen Platz aus beobachtet zu werden.

Die Menschen, die Geschäfte, der Verkehr und dann die vielen Straßenimbisse. Alles wartet nur auf den Kanonenschuß zum Sonnenuntergang (noch ist Ramadan) und dann wird überall gegessen und zusammengesessen.

 



Kappadokien August 2011

Von Urfa aus fuhren wir in einem Rutsch über die hier (im etwas touristischeren Teil der Türkei) doch deutlich bessere Autobahn nach Göreme / Kappadokien.

Über diesen einzigartigen Landstrich gibt es ganze Bücher voll mit Infos, daher sparen wir uns große Erklärungen. Wir haben natürlich die Highlights mitgenommen: unterirdische Städte, die skurrilen Fels~ und Tuffsteingebilde, die Ihlaraschlucht (Canyon mit vielen Höhlenkirchen) und als Krönung eine Ballonfahrt – die war wirklich ihr Geld wert und für uns ein Höhepunkt unserer Türkeireise.



Was uns jetzt noch auf dem Herzen lag: wie kommen wir weiter nach Ägypten?

Der frühere Weg über Lybien: no go.

Die seit kurzem wieder in Betrieb genommene Fährverbindung von Venedig nach Alexandria?

DIE wollten wir eigentlich noch in Deutschland gebucht haben – aber wegen Syrien (wo die Fähre auch anlegt) ist der Betrieb vorerst - mindestens bis Oktober – eingestellt.

Andere Fähren? Es gibt keine, auch nicht von der Türkei aus.

Mit einer Agentur, die Verschiffungen organisiert waren wir Kontakt – aber die bieten auch nur eine Verbindung nach Israel. Wir haben zwar jeder einen 2. Pass aber trotzdem ein ungutes Gefühl.

Sudan z.B. lässt einen nicht rein, wenn man schon mal in Israel war.

Also wollten wir es wenigstens an der syrischen Grenze versuchen.

Sicher haben wir die Reisewarnung gehört aber auch mit ein paar Leuten gesprochen,die gerade aus Syrien gekommen waren: wenn man die Hauptautobahn benutzt und die Städte umfährt soll es kein Problem geben. Spannend würde nur sein, ob die Syrer uns überhaupt ein Transit-Visum geben würden. Assad war ja gerade etwas sauer auf den Westen.

 

Um es kurz zu machen:

Ja, wir haben die Visa bekommen und sind inzwischen in Jordanien.

Syrien hat uns Nerven und Geld gekostet, an den Grenzen haben Sie uns abgezockt und waren nicht sehr freundlich ( 2 Herren hat Martina zum Schluß noch lächelnd 4 Wochen Durchfall gewünscht).

Wir haben noch einen Nachmittag in Damaskus verbracht, auf dem unter Reisenden bekannten Kaboun-Camping sicher aber sehr laut übernachtet und waren nur froh als wir freundlich und zuvorkommend in Jordanien empfangen wurden und nun hier 1 Monat Zeit haben Oasen zu gucken – aber das ist eine andere Geschichte.