AMERIKA - der Norden - USA

USA September 2017– von Colorado nach Arizona

2.490 km gefahren / Text: Hermann / Fotos: Hermann + Martina / Filme: Martina

Jetzt sind wir schon über 15 Monate unterwegs, aber nun kommt ein Highlight nach dem anderen. Wir sind auf dem Weg Richtung Süden, sprich Mexiko, und besuchen einen Nationalpark nach dem anderen.

Zunächst kommen wir zum Black Canyon und dann nach Telluride, ein kleiner gemütlicher Ort mit vielen netten Restaurants und Cafe´s. Hier finden auch jährlich Filmfestspiele statt, im bekannten Werner Herzog Theater. Auch der allseits beliebte Klaus Kinski war hier schon vor Ort.

Natürlich war der Campground komplett voll, aber wir haben trotzdem ein freies Plätzchen am Wald gefunden, for free.

Danach ging das Programm in vollem Tempo weiter, wir besuchten den Mesa Verde Nationalpark. Der Park hat die Kultur der Indianer zum Thema. Nirgendwo sonst existieren so grandiose Relikte der Anasazi-Indianer. Sie lebten zum Teil in einfachen Erdkuhlen bis hin zu Klippensiedlungen wie Spruce Tree Ruins oder dem Cliff Palace. Cliff Palace ist eine Wohnanlage die ursprünglich aus ca. 200 Räumen bestand, in eine überhängende Felswand gebaut. Diese Anlage haben wir im Rahmen einer geführten Tour besucht. Wirklich beeindruckend.

Über Bluff ging es weiter durch das Valley of gods. Diese Dirt Road führt durch ein imposantes Tal, wo es reichlich interessante Felsformationen zu sehen gibt. Allein die Weite dieses Tales ist unglaublich. Martina hat versucht, diese enorme Landschaft per Video festzuhalten, schaut mal rein.

Nach dem Tal ging es dann den Moki Dugway hinauf. Schotterpiste und Steigungen bis 11% und das alles immer schön an der Felswand entlang. Keine Strecke für Leute mit Höhenangst, einfach fantastisch.

Danach ging es weiter zum Natural Bridges Monument und zum Needles Overlook.

Die Bridges konnten sehr gemütlich mit dem Auto abgefahren werden, haben uns aber bei weitem nicht so beeindruckt wie der Needles Overlook. An der Felskante stehen, einige hundert Meter in die Tiefe schauen, zig Kilometer in die Ferne und das Ganze bei atemberaubenden Felsformationen, das hat schon was. Hier hatten wir dann unseren Schlafplatz gleich an der Felskante, absolut ruhig und konnten in der Nacht einen sternenklaren Himmel mit einigen Sterschnuppen genießen.

Als nächstes stand der Arches Nationalpark auf dem Programm. Auch ein Park mit tollen Felsformationen, den berühmten Felsbögen. Diese Bögen sind durch Wind und Erosion entstanden. Dieser Park ist allerdings von Touristen, in der Mehrzahl Chinesen, stark überlaufen. Es ist schon ein kleines Kunststück, ein Foto ohne Chinesen hinzubekommen.Im Übrigen herrschen hier Temperaturen von 36°C , da sind lange Wanderungen nicht unbedingt angesagt. Eine kürzere Wanderung konnten wir uns trotzdem nicht verkneifen. Ihr könnt Euch vielleicht ein Bild anhand der Fotos und Filme machen.

Natürlich haben wir auch den Ort Moab besucht, es war super heiß, aber trotzdem ein angenehmes Städtchen. Unseren Schlafplatz haben wir auf einem BLM Campground gefunden, direkt am Colorado-River.

Jetzt war der Canyonlands Nationalpark auf unserem Programm. Der Park ist eine von Schluchten und Tälern zerfurchte Mondlandschaft. Vom Klippenrand geht es ca. 1000 m in die Tiefe und der Blick geht kilometerweit in die Ferne. Man kann von oben die Canyons von Green und Colorado River erkennen und beim richtigen Licht der Sonne ein tolles Farbenspiel beobachten. Die Amis haben schon tolle Naturparks, aber da können sie auch nichts dafür.

Im Capitol Reef Nationalpark, in dessen Zentrum ein 170 km langer Gebirgszug liegt, der Waterpocket Fold, haben wir einige Wanderungen durch die Schluchten unternommen. Im Grand Wash kann man heute noch die Graffiti der Pioniere aus dem 19 Jht. an den Canyonwänden erkennen.

Über den Scenic Byway 12 ging es dann zum Bryce Canyon. Dieser Park hat mir persöhnlich bisher am besten gefallen. Unglaublich schöne Felsformationen, schon fast unwirklich, was es hier zu bestaunen gibt. Haben auch hier eine geführte Tour mitgemacht, diese Tour wurde sogar kostenlos angeboten. Dieser Park ist ein absolutes Highlight. Macht Euch doch anhand der Fotos und Bilder ein eigenes Bild.

Leider hat es uns am Kassenhäuschen für diesen Park erwischt. Wie schon mal erwähnt, bin ich ja stolzer Besitzer eines Senior Lifetime Passes, für 10 Dollar erworben. Mit diesem Pass können wir lebenslang die US Nationalparks besuchen und haben beim Camping 50% Ermäßigung. Tolle Sache. Der Haken, der Pass gilt nur für US Bürger. Bisher hat das Vorzeigen des Passes immer gereicht. Diesmal hatten wir einen störrischen Ranger erwischt, der hat den Pass gleich ungültig gemacht, ziemlich humorloses Kerlchen. Na ja, wir konnten seine Kritzeleien auf dem Pass wieder entfernen und den Pass weiterhin fürs Camping nutzen. Haben natürlich einen korrekten Pass jetzt für 80 Dollar erworben. Also, für Spenden sind wir jederzeit offen.

Da wir mal wieder Piste fahren wollten, ging es auf die Cottonwood Road. Sie führt mitten durch das Gebiet des Grand Staircase Escalante, eine ca. 80 km lange Dirt Road, die bei Regen unbefahrbar ist. Zum Glück war es trocken und die wenigen matschigen Stellen inkl. Flußdurchfahrt hat unser „ Eddie“ ganz locker gemeistert. Die Road führt von Cannonville zum HWY 89, dieser führt dann nach Kanab.

Im Visitor Center von Kanab werden täglich Verlosungen durchgeführt, deren Gewinner dürfenn dann die berühmte Wave besichtigen. Es werden max.20 Personen gezogen, davon 10 per Internet und weitere 10 eben im Visitor Center. Da es noch eine weitere Wave gibt, die man angeblich frei besichtigen kann, wollten wir diese natürlich besuchen. Doch im Visitor Center sagte man uns, auch hier gibt es eine Verlosung, nur 1 Stunde später. Da hat uns dann doch die Lust verlassen und haben darauf verzichtet.

Dafür wartete schon der nächste National Park auf uns.

Der Zion Nationalpark ist eine riesige Schlucht, die man durchwandern kann. Jedoch muß ein Großteil des Weges durch den Fluß zurückgelegt werden. Dazu kann man am Visitor Center entsprechende Schutzkleidung mieten. Wir haben uns damit begnügt, die Schlucht bis zum Wasser zu durchwandern und den verwegenen Wanderen zugeschaut.

Am Lake Powell haben wir den imposanten Staudamm bewundert und haben uns den Horseshoe Bend angesehen. Um zu dem Bend zu gelangen, muß man einige hundert Meter den Hügel hinabgehen. Kein Problem, als wir jedoch auf dem Hügel ankamen, verschlug es uns fast die Sprache, am Viewpoint tummelten sich schon hunderte von Touristen, in der Mehrzahl natürlich Chinesen. Da wir schon mal da waren, wollten wir uns diese grandiose Aussicht auf den Colorado-River nicht entgehen lassen. Unter Einsatz meines Lebens habe ich dann versucht einige brauchbare Fotos zu machen. War gar nicht so einfach, sich einen Weg durch die Chinesen zu bahnen, sich bäuchlings an die Felskante zu robben und dann einige Fotos zu schießen. Na, schaut selber.

Martina hat derweil ein kleines Filmchen über die posenden Chinesen gemacht, sie meinte einfach das muß sein, ok.

Uns hat Utah von allen US Staaten landschaftlich am besten gefallen. Absolut super, was es hier an Natur zu bewundern gibt. Utah wird hauptsächlich von Mormonen bewohnt, daher gibt es hier im Supermarkt auch nur Light-Bier zu kaufen. Dennoch hat das unserer Begeisterung für dieses Land keinen Abbruch getan.

So, werde mir jetzt mal ein richtiges Feierabenbier genehmigen.

 

Bis zum nächsten Bericht

 

Euer Hermann