Amerika - der Norden - Kanada

New Brunswick, Quebec und Ontario - ca. 4.289 km in 30 Tagen gefahren / Text: Martina

Nun sind wir seit 4 Monaten auf Reise und es wird Zeit für eine etwas andere Art von Bericht. Wir sind zu Beginn des Monats wieder ein wenig herumgefahren und haben dabei noch die ein oder andere schöne Ecke von New Brunswick gesehen.

QUIZ ! Welches ist hier die Fälschung????

Lösung: natürlich das letzte Bild! Die hat den falschen Arm oben.....

Wirklich wichtig in den letzten Wochen waren aber Begegnungen und Entscheidungen, die wir treffen mussten. Ach ja, und der STEYR wollte etwas gepflegt werden.

 

Anmerkung:

Viele STEYR Fahrer geben ihrem Auto Namen. Bisher spürten wir solch ein Bedürfnis nicht aber im Moment hat unserer doch einen Spitznamen:

"Eddie the Eagle"

Wer hier mal Highways fährt und dauernd von den anderen Trucks überholt wird, weiß warum Hermann auf diesen Namen kommt....

 

Mit „Entscheidungen“ meine ich, dass wir zu überlegen hatten, wie wir nun weiter fortfahren – im wahrsten Sinne. Schön wäre es z.B. gewesen, den Indian Summer in Maine, New Hampshire und Vermont zu erleben (USA).

Leider fängt aber das US-Visum beim Grenzübertritt an abzulaufen (bei den Kanadiern kann man „stückeln“). Das hieße wir müssten – wenn wir die erhofften 6 Monate genehmigt bekommen, was erst an der Grenze vom zuständigen Immigration Beamten entschieden wird – Ende März, Anfang April wieder nach Kanada wechseln.

Doof – denn da ist noch Winter....... Habe ich schon erwähnt, dass wir keine Schneeketten haben?

 

Nun haben wir überlegt, Ende Oktober / Anfang November über die Grenze zu gehen. Das hieße etwa Ende April / Anfang Mai im Westen Kanadas zu starten und dann nach Alaska hoch. Wir haben also noch genug Zeit die großen Seen auf kanadischer Seite abzufahren und dann über Minnesota die USA für uns zu entdecken.

Inzwischen haben wir auch gelernt, dass der Indian Summer nicht nur östlich der Apallachen,sondern im ganzen Osten Kanadas zu erleben ist. Auf dieses Naturspektakel sind wir sehr gespannt. (Ich nenne es „Die Zeit der verwirrten Bäume“ - der Stamm denkt: Brrr – kalt – Winter! Die Blätter denken: Sonne – warm – Sommer!)

 

Die Ruhe um Alles zu überdenken, Pläne zu schmieden, das bisher Erlebte zu verarbeiten und nötige Arbeiten am Wagen durchzuführen haben wir auf Baisley Lodges – bei Gino und Fran – gefunden. Dieser Ort, seine Menschen und Hunde sind so besonders, dass wir für die Beschreibung eine neue Rubrik eröffnen möchten. Erst einmal bekommt Gino dazu eine eigene Site: Baisley Lodges.

Wie schon erwähnt, brauchte unser Auto etwas Pflege. Ein Ölwechsel stand z.B. an.

Unangenehm überrascht wurden wir von der Tatsache, dass eine Starter-Batterie komplett hinüber war. Über die Ursache können wir nur spekulieren. Jedenfalls hat uns der Kauf von 2 neuen Batterien leider etwas das August Budget vermasselt. Bei dieser Gelegenheit sollte mal erwähnt werden, dass man bei Canadian Tire wunderbar Bratpfannen kaufen kann – für fachlich kompetente Berater / Verkäufer sollte man aber nach NAPA gehen...

Der Abschied von Gino, Fran und den Hunden – besonders von Maggie und Trevor – fiel uns nicht leicht. Es war wirklich eine besondere Zeit mit vielen Eindrücken und Geschichten von Gino, die uns sehr nachdenklich machen...

Von Edmundston (NB) fuhren wir wieder nach Levis (Quebec) und von dort weiter nach Ontario – Ziel: Niagara Fälle.

Ungeschickterweise haben wir verpasst vorher nochmal die Vorräte in Quebec aufzufüllen...

In Ontario kostete1 L Milch satt 1,95 $ glatt wieder 3 $!!

Der Abstecher zu den Niagara Fällen bescherte uns den Megastau in und um Toronto herum. Über 4 Stunden haben wir dort auf dem Highway verbracht. Dass die Fälle sehr touristisch sind, war uns klar, daher steuerten wir dort direkt einen Campingplatz an.

Die Wäsche musste eh mal wieder gemacht werden. Als wir aber 110 $ für 2 Nächte hinlegen sollten, lehnten wir dankend ab. 2 Ecken weiter war ein älteres Motel – mit Waschmaschine und Trockner, dort parkten wir für weniger als die Hälfte.

Nach dem Stau- kam nun das Niagara-Erlebnis....

Also – die Fälle sind wirklich hübsch anzusehen und auf kanadischer Seite kann man wunderbar an ihnen entlang spazieren mit tollen Aussichten.

Der Stadtkern an den Fällen ist aber ein echter Schock für uns gewesen – seht selber:

Mir frischer Wäsche, geputzter Kabine und um einige Erfahrungen reicher hielten wir uns von da wieder an die kleinen Straßen. Sehr entspannt fuhren wir so gen Westen.

Ontario versöhnte uns: ein fruchtbares Farmland mit vielen Höfen, Weingütern (mein persönlicher Favorit – jedenfalls vom Namen her: „Organized Crime Vinery“) , Feldern und Bäumen, die langsam aber sicher immer mehr Farbe bekommen.

Und die Farmer scheinen gut zu verdienen. Der Wohlstand ist nicht zu übersehen und viele Häuser sind in unseren Augen eher Paläste.

Was machen 5 Kanadier aus Ontario wenn sie sich treffen: sie gründen einen Golf Club!

Auf dem Weg zu den Blue Mountains machten wir Zwischenstopp in Erin, einem kleinen, etwas verschlafen wirkendem Ort. Hinter 2 Kirchen und dem Mini-Stadtpark liegt ein schwer einzusehender Parkplatz. Prima – da sieht uns keiner! Wir spazierten durch das Städtchen, begannen Essen zu machen und draußen dämmerte es langsam, da kamen die Autos... Innerhalb von 10 Minuten war der Parkplatz packevoll. Bibelstunde!

Und alle blieben erst mal an unserem Wagen stehen und wollten alles wissen....

 

Vom Lake Ontario, der schon mächtig groß ist, fuhren wir also zum Lake Huron – noch größer – hier ging es für uns die Küste hoch nach Norden.

Wasaga Beach (längster Süßwasser-Sandstrand der Welt / 14 km) – Parry Sound (Heimat von Bobby Orr, einem der besten Eishockeyspieler aller Zeiten) – Sudburry (Minenstadt mit tollen Museen) – Spanish (Winziger Ort mit kleinem Yachthafen) – Sault Ste. Marie (Hier treffen sich Lake Huron und Lake Superior / Hat ein großartiges Museum über die Buschflieger!) hießen die Stationen am Lake Huron für uns.

Ab dann ging es am Lake Superior, dem Größten der „Großen Seen“, Richtung Westen: Wawa – Marathon – Terrace Bay

Und Ende September sind wir in Thunder Bay angekommen. Den Quimet Canyon konnten wir nicht anschauen...Auf dem Weg dahin war eine kleine Brücke: max. 5 t

 

Dafür haben wir den Sleeping Giant Provincial Park besucht. Sehr empfehlenswert!