AMERIKA - der Norden - Kanada

Kanada Juni 2017 – Von Alberta in den Yukon

4.162 km in 27 Tagen

Text: Martina / Filme: Martina / Fotos: Hermann + Martina

Neuer Monat, neue Stadt, neue Aufgaben...

Grande Prairie haben wir angesteuert, weil hier das erste größere Rodeo – genauer gesagt eine Stampede – noch genauer die „Stompede“ (warum hier mit „o“? - konnten wir nicht klären...), des Sommers stattfindet.

Noch früher wäre das Cloverdale Rodeo gewesen aber da waren wir ja auf Vancouver Island. Außerdem suchten wir uns in der 68.000 Einwohner Stadt eine Werkstatt für den Ölwechsel, eine Schlosserei für Alu-Halterungen und die örtliche Bücherei für gutes WIFI, denn die Homepage wollte auch gepflegt werden.

 

Unsere 2 fiesen Steinschlagschäden in der Windschutzscheibe und das Wissen um die Schotterpiste im Norden (Dempster, Top of the World, Taylor...) haben uns lange grübeln lassen, wie wir unsere Scheibe schützen können. Es sollte flexibel aber stabil und nicht zu teuer sein. Diverse Baumärkte wurden durchstöbert und Hermann tüftelte herum, wie die Befestigung auszusehen hat.

Das Ergebnis: eine Standard-Fliegengitter-Türe mit Alunetz, die mit Hilfe von 3 Halterungen, links und rechts an den Astabweisern, mal unterhalb (bei ungefährlichen Straßen), mal vor der Frontscheibe platziert werden kann.

Ob das funktioniert? Wir werden berichten...

Für den nächsten Tag hatten wir einen Termin zum Ölwechsel gemacht. Frische 18 L für die nächsten 10.000 km und noch 15 L Reserve. Die Werkstatt war ziemlich modern und prompt wollten sie Hermann erst nicht selber den Wagen hinein fahren lassen

(Die Versicherung!) und in die Halle dürfte er auch nicht (Die Versicherung!). Na, beides hat er dann doch gemacht.....

Die Kosten der ganzen Aktionen hatten uns ein wenig die Laune und das Mai Budget verdorben aber nach einer Nacht drüber schlafen ging es dann wieder.

 

Nun also endlich das Rodeo! Noch einen Tag später sollte es losgehen aber beim Internet surfen fanden wir heraus, dass es noch am gleichen Tag eine Parade geben sollte.

Sofort kamen uns Bilder der Calgary Stampede Parade in den Kopf!

Wir erledigten also zügig unsere Büroarbeit und ab ging es in den Park, wo die Parade ihr Ende finden sollte. Da war gar nichts los und erst ziemlich spät tauchten ein paar Familien mit Kindern auf. Wir folgten ihnen zur Hauptstraße und da sahen wir die „Grande Prairie Stompede Parade“....mal ehrlich: da ist der Veedelzug in Düsseldorf-Hassels pompöser:

Am nächsten Tag machte dann erst mal unser Keilriemen Mucken und Hermann tauschte ihn noch aus. Von der kompletten Autopflege hier ein paar Eindrücke:

Danach fuhren wir mit ziemlich niedrigen Erwartungen zum Evergreen Park außerhalb der Stadt, wo die Veranstaltung stattfinden sollte. Die Eröffnung sollte um 17 Uhr mit dem ersten Chuckwagon (Planwagen) Rennen sein.

Es war erst 14 Uhr aber die ersten Wettbewerbe fanden schon statt und zwar kostenlos, erst ab 17 Uhr musste man bezahlen.

 

Wir verbrachten fast 7 Stunden dort und es war nicht eine Sekunde langweilig:

Calf Roping (Kalb mit dem Lasso einfangen)

Barrel Racing (Frauen reiten wie der Teufel um 3 Tonnen herum)

Mini-Chuckwagon Rennen (Kinder steuern kleine Planwagen mit Zwergponys) Kinderbelustigung auf kanadisch = die jüngsten Zuschauer jagen einem Kälbchen hinter her, das eine rote Fahne am Hintern trägt. Wer es ihm entreißt, bekommt ein Fahrrad

Als Showteil eine Pferde-Flüsterin

Und dann die eigentlichen Planwagen Rennen:

erst kleinere Wagen und später größere mit 4 Zugpferden und dann noch solche und je 2 Reiter dazu, die erst ein Fass in den Wagen schmeißen mussten und dann zusehen, nicht zu spät nach dem Chuckwagon ins Ziel zu kommen (sonst Strafpunkte).

Nun waren wir 4 Tage in der Stadt und damit war unser Bedarf wirklich gedeckt. Wir mussten raus. Jetzt ging es endlich wirklich Richtung Norden. Erst mal zurück nach Dawson Creek und ab da auf den „Alaska Highway“.

Wenige Straßen auf dieser Erde haben so einen klangvollen Namen. Und die Geschichte dieser Verbindungsstraße nach Alaska ist wirklich interessant:

Schon seit dem Goldrausch gab es Pläne eine durchgehende Straße zu bauen aber erst während des 2. Weltkrieges, genauer nach dem Angriff auf Pearl Harbour (Dezember 1941), hatten die USA ein Argument, dem die Kanadier sich nicht verschließen konnten. Offiziell starteten die Arbeiten an dieser „Nachschubstraße“ von Dawson Creek (Kanada) nach Delta Junction (Alaska) am 8.3.1942 und nicht mal 8 Monate später am 25.10.1942 wurde die Eröffnungsfeier abgehalten.

Zwar war die „Straße“ da erst noch nur von Bulldozern befahrbar aber immerhin...

 

Über 11.000 US Soldaten und 16.000 zivile kanadische Arbeiter hatten trotz Unfällen, Moskitos, Temperaturen von Plus 30°C bis Minus 50°C und Permafrost dem wilden Land fast 2.230 km Pionier Straße abgerungen.

Besonders hart hatten es wohl die 3 Regimenter Afro-Amerikaner getroffen, die mit Rassismus und mieser Ausrüstung (die guten Gerätschaften bekamen nur die Weißen) zusätzlich zu kämpfen hatten. Sie stellten fast ein Drittel der US Soldaten aber erst 2011 wurde ihre Leistung offiziell gewürdigt....

 

Genug Geschichte.

Die heutige Straße ist komplett asphaltiert (mit Ausnahme von einigen Abschnitten an denen Ausbesserungen stattfinden) und kein Abenteuer mehr, dafür aber auf etlichen Kilometern traumhaft schön und mit wirklich viel Wildlife.

Außerdem findet man immer wieder tolle Stellplätze.

In Watson Lake mussten wir natürlich auch stoppen. Während der Bauarbeiten am Alaska Highway hat der junger Soldat Carl Lindley aus Danville, Illinois, dort aus Heimweh ein Schild seiner Heimatstadt aufgehängt, andere Soldaten, Arbeiter, dann Trucker und schließlich zahllose Touristen machten es ihm nach. Ein Düsseldorf Schild hatten wir nicht dabei aber kurzerhand in Fort Nelson eines mit unserem Logo „die2hollys“ machen lassen.

Nun sind wir also auch unter den inzwischen fast 84.000 Schilder zu finden.

Dem Verlauf des Alaska Highway folgten wir noch bis Jake´s Corner, dann bogen wir auf die #8 Richtung Carcross (von Caribou Crossing).

 

Der winzige Ort Carcross hat sich in den letzten Jahren mächtig aufgehübscht. Reisende, die über die Inland Passage bis nach Skagway gefahren sind oder dorthin wollen, kommen hier vorbei und auch diverse Touri-Busse machen Stop. Außerdem endet hier der nostalgische Zug, der meist Kreuzfahrer auf Landgang bringt.

Wir folgten dem Klondike Highway etwas nach Süden. Ganz bis Skagway (Alaska) fuhren wir nicht, denn da hätten wir schon wieder die Grenze zu USA nehmen müssen aber auch so ist die Strecke bis Fraser schon sehr schön. Wir wurden außerdem mit einem sehr schönen Stellplatzelohnt inklusive Adler Besuch.

Bemerkenswert ist die Geschichte des Chilkoot Pass Trail. Damit das hier nicht zu viel Text wird empfehle ich diesen Link: Chilkoot Pass

Der weitere Verlauf des Klondike Hwy wurde dann immer eintöniger und die Straße schlechter. Whitehorse, die Hauptstadt des Yukon war wieder Versorgungsstation: große Wäsche, großer Einkauf, mal wieder einen Steinschlag reparieren und diesmal auch am Auspuff Hand anlegen, wo sich eine Undichtigkeit gezeigt hatte.

Hauptziel war Dawson City. Hier trafen wir uns mit Stephan + Petra und noch 2 Reisenden, die wir bei Liard Hot Springs kennengelernt hatten: Oskar + Heike. Wir wollen alle den Dempster fahren.

 

Die erste Nacht verbrachten wir mitten in der urigen Stadt, so konnten wir noch etwas Abendprogramm mitnehmen und eine der 3 abendlichen Shows in der Gambling Hall anschauen.

Am 2. Tag wurde Gas, Diesel und Wasser noch mal gefüllt und die Aussicht vom Midnight Dom Aussichtspunkt, hoch über der Stadt, bewundert. Dort verbrachten wir auch die Nacht.

Letzte Vorbereitungen wurden erledigt und eine kleine Routenbesprechung bei uns in der Kabine abgehalten (Ja, 6 Leute gehen, wenn ich auf dem Küchenblock sitze....)

 

Fotos + Filmchen zu Dawson findet Ihr weiter unten – wir haben ja nach dem Dempster noch ein paar Tage dort verbracht.

 

Noch vorstellen müssen wir Oskar + Heike aus Fürth, die seit diesem Frühjahr auf Amerikatour sind und die wir hoffentlich noch öfter treffen werden:

Dienstag, den 13. Juni ging es dann endlich los:

 

Dempster Highway

Unser erster Treffpunkt war schon an km 58: Grizzly Lake Trail.

Direkt an der Abzweigung vom Klondike zum Dempster hatten wir gestoppt, um zu frühstücken und keine 5 Minuten später trafen wir die ersten anderen Overlander: die Schweizer Kurt und Elisabeth, die mit ihrem UNICAT Mercedes seit 4 Jahren unterwegs sind und nach Südamerika nun den Norden erkunden, und den jungen Roger, auch aus der Schweiz, der mit seinem Mitsubishi auch schon ganz Südamerika gesehen hat und nun – nach 2 Jahren – langsam wieder Richtung Deutschland fährt.

Roger kam vom Dempster. Kurt und Elisabeth trafen wir am Wanderparkplatz schon wieder. Den 26 km Rundwanderweg haben wir zwar nicht gemacht aber auch die 3 Stunden Tour zum Aussichtspunkt auf dem Berg war richtig klasse.

Das Schöne, wenn man mit mehreren Leuten ist: jeder kann – ohne schlechtes Gewissen – machen was er gerade möchte: ich ging mit Oskar, Heike und Petra wandern und Blümchen gucken , während Hermann und Stephan die Autos vor Bären bewachten.

Tag 1 war also schon mal richtig klasse gewesen. Die Gegend (Tombstone Park) wunderschön, kühl aber in der Sonne angenehm und die scheint ja hier z.Zt. 23 Stunden, nette Leute, ein ruhiger Stellplatz und die Straße war bisher in gutem Zustand und mit wenig Verkehr.

Tag 2 führte uns weiter durch wunderbare Landschaften. Zu Beginn geht es noch oft durch Wald, dann hinauf zu den Ogilvie Mountains und danach kommen tolle Weitblicke über die baumlosen Berge. Hier und da noch Schnee, unten die Sommerblumen und es ist viel weniger Verkehr als wir gedacht hatten. Zum Schluss fanden wir einen super Stellplatz für Alle mit großartigem Blick.

Tag 3 brachte rauhe Straße mit groben, spitzen Steinen. „Reifenfresser“ Belag.

Der Dempster schlängelt sich u.a. durch das enge Tal des Ogilvie Rivers und dann durch die weite Ebene der Eagle Plains. Hier steht – ca. an der Hälfte des 740 km langen Highways – das Eagle Plains Hotel. Ein willkommener Stop um die Beine zu vertreten.

Und im Salon kann man fast alles an Tieren bewundern, was sich hier so herumtreibt. Auch mal nett, denn gesehen hatten wir bisher nur mal ein Häschen....

Immerhin gab es viele Bärenhaufen zu sehen:

Vor uns starten von hier aus Kurt + Elisabeth als Erste. Etwa eine Viertelstunde später rollen auch wir weiter. Schon nach 15 km war aber Schluss: da stehen doch die Schweizer? Das war kein platter Reifen, das war ein total zerfetzter Reifen!

 

Es gab einige Hürden bei dieser Pannenhilfe: das Aufbocken auf dem weichen Grund; das Ersatzrad herunterholen – wozu erst mal die Rückfahrkamera abmontiert werden musste; das Händeln der vielen verschiedenen Schrauben (es waren nämlich unterschiedliche Felgen) dann natürlich das Gewicht der 14.00 Reifen, dazu die Moskitos und der Staub.

Welches Glück für die 2, dass wir 3 Pärchen hinter Ihnen unterwegs waren.

Keine 4 Stunden später war der Reifenwechsel geschafft.....

An diesem Tag fuhren wir dann nicht mehr so weit, sondern nahmen noch das Überqueren des Polarkreises als Highlight mit und verbrachten die Nacht etwa 10 km dahinter auf einem ruhigen Plätzchen, wo wir uns das gemütliche Zusammensitzen nicht von den Moskitos vermiesen ließen.

Am 4. Tag ging es u.a. 100 km durch die Richardson Mountains, ein weiteres landschaftliches Highlight der Strecke. Grandiose Weiten und herrliche Aussichten. Die Straße war teils wieder sehr rauh, überall mit feinstem Sandpulver und wenn dann noch ein bewässerter Abschnitt (wegen Ausbesserungsarbeiten) kommt, sieht jedes Fahrzeug endgültig aus wie S..

Sogar der grüne 4x4 Sprinter von Heike + Oskar bekam langsam unsere Autofarbe ;-)

 

Wir überquerten die kontinentale Wasserscheide (zwischen Nordpolarmeer und Pazifik), die Grenze zum Northwest Territories (NWT – und damit wieder eine Zeitzone) und den Peel River mit der Fähre. Dahinter gab es einen Stop in Fort McPherson (800 Einwohner / Gwich´in Indianer, ein Supermarkt), sündhaft teure Milch wurde gekauft und Wiedersehen mit Kurt und Elisabeth „gefeiert“. Bei einem Zwischenstop sind sie an uns vorbei und wir dachten, sie wären noch hinter uns. So hatten wir 2 Stunden an der Fähre gewartet, während sie schon im Ort versuchten eine mail abzuschicken – ein neuer Ersatzreifen muss ja her. 35 km hinter der Stadt fanden wir wieder einen Stellplatz für Alle und in der Nacht konnten wir testen, dass unsere Moskitonetzte wirklich dicht sind: die 30 Mückenmädchen, die mit uns hinein gekommen waren, konnten die Kabine nur noch tot verlassen...

Tag 5: Die restlichen 170 km nach Inuvik waren landschaftlich wenig attraktiv (bewaldete Tundra) aber der Gravel war in hervorragendem Zustand. Die einzigen Highlights: die nächste Fähre – diesmal über den Mackenzie River - und es gab 40 km vor der Stadt noch einen Aussichtspunkt, der für etwas Bewegung und Abwechslung sorgte, dann waren wir auch schon in der Stadt.

Mit 3.500 Einwohnern (Inuit, Indianer, einige Kanadier) ist der Ort der größte nördlich des Polarkreises im Land. Viel zu sehen gibt es aber nicht. Einige Läden, Pubs, Hotels, Regierungsbüros und – als echte Sehenswürdigkeit – die Iglu-Kirche.

Tag 6 war gefüllt mit Autopflege (Luftfilter säubern, Solar Paneele und Fenster putzen etc.), Brot backen, ausgiebig Duschen und dem Versuch in der Bücherei etwas Internet zu bekommen.

 

Am 7. Tag machten wir uns dann wieder auf den Rückweg.

Die Schweizer blieben in Inuvik um auf einen neuen Reifen zu warten (ohne Ersatzreifen sollte man den Dempster nun wirklich nicht fahren), Stephan und Petra wollten noch etwas in der Stadt bleiben und später nachkommen, so fuhren wir etwa zeitgleich mit Oskar und Heike. Ich langweile jetzt nicht mit den gleichen Landschaften – dafür habe ich die Aufnahmen der Hin- und Rückfahrt schon oben zusammengefasst.

 

Für den Rückweg nahmen wir uns 2 ½ Tage Zeit. Die etwas langweilige Gegend ab den beiden Fähren ließen wir zügig hinter uns, dafür wurde ab den Richardson Mountains wieder mehr gezockelt und geguckt. Wir hatten diesmal mehr Glück mit Tieren, wir sahen Bären, Dall Schafe, die anderen sogar einen Wolf und einen Elch.

 

Tag 8 sollte dann eigentlich gar nicht so weit gehen aber hinter Eagle Plains sahen wir dann die riesige Rauchwolke: ein Buschfeuer!

Man sieht das Unheil und versucht herauszufinden ob man darauf zuhält oder es weit ab der Route liegt. Gar nicht so leicht zu erkennen. Wir besprachen uns mit Oskar + Heike und tasteten uns langsam Kilometer für Kilometer vorwärts. Auf jedem Hügel wurde erneut beratschlagt. 3 Autos überholten uns und solange die nicht zurückkommen, konnten wir auch weiterfahren. Aber es sah immer bedrohlicher aus. Ein Pickup Fahrer kam uns entgegen und meinte die Straße wäre okay aber es gäbe eben etwas Rauch....

Wir näherten uns dem Brand langsam aber sicher. Ich dachte nur: ist das Feuer nun links oder rechts der Straße?

Dann war klar: es ist links UND rechts!

 

Die Bäume am Straßenrand qualmten noch und man denkt nur, hoffentlich hat man nun hier keine Panne. Auf dem Weg hatte es einmal kurz gescheppert aber Hermann meinte, das waren nur Steine. Der Fokus lag eindeutig beim Feuer.

Ganz ehrlich, wenn da nicht andere Fahrzeuge gewesen wären – insbesondere die offiziellen der Yukon Straßenmeister – wir wären dort nie weiter gefahren!

Irgendwann hatten wir den dicksten Qualm hinter uns und konnten uns das Inferno von der anderen Seite ansehen. Sah noch schlimmer aus.

In sicherer Entfernung machten wir Halt. Während wir mit Oskar + Heike dieses Abenteuer besprachen merkte Hermann, dass irgendwas am Auto anders aussieht...

Mmh. Wir hatten tatsächlich das Endrohr des Auspuffs verloren. Das also hatte so gescheppert. Zurückfahren wäre nun aber wirklich blöd.

 

Wir fuhren noch weiter bis zu den Füßen der Tombstone Berge und fanden einen guten Stellplatz, wo wir noch ausgiebig das Feuer und den Schlachtplan für Dawson besprachen.

 

Hier eine filmische Zusammenfassung dieser tollen Tour:

 

Tag 9: An unseren letzten Tag auf dem Dempster genossen wir die tolle Bergwelt nochmal und dann wurde als erstes vor Dawson ein Welder (Schweißer) gesucht und - dank IOverlander – schnell gefunden: Jack von Kinetic Welding.

Bei NAPA, 4 km weiter, besorgten wir ein passendes Rohr, dass Jack schon mal telefonisch für uns geordert hatte und dann bastelte er uns ein schönes, neues Endrohr.

Da zwischenzeitlich ein Gewitter durchzog, zog sich die Aktion etwas in die Länge und zum Schluß konnten wir dann nicht mit Karte zahlen, sondern mussten noch Geld holen.

Kein Problem – im Ort gibt es ja ATMs....

War aber ein Problem, denn es gibt genau 2 ATMs: einen an der Bank – der war „out of order“ und einen im Gambling Haus, das erst 2 Stunden später öffnete.

Als Hermann dann ein Bier kaufen wollte und der staatliche Schnapsladen auch noch geschlossen war – wegen Feiertag – wurde er ein wenig ungehalten.

Durch Zufall fanden wir heraus, dass man an der Tanke außerhalb der Stadt etwas Geld an der Kasse abheben kann. Es reichte dann gerade so um Jack zu bezahlen.

Noch schnell etwas eingekauft und dann ging es wieder hinauf auf den Midnight Dome, wo wir schon mal so herrlich ruhig gestanden hatten........

 

Allerdings war es der 21. Juni – Sommersonnenwende.

Halb Dawson pilgerte zwischen 21 Uhr und 5 Uhr früh zum Dome – wir hatten nicht viel Schlaf in dieser Nacht...

Jetzt musste aber dringend der Dempster Modder vom Auto!

Foto von www.stepelix.de

Danach gönnten wir uns noch eine Nacht auf dem Dawson Camping, denn Duschen, Dumpen und Wasserfassen musste sein. Die Stadt wurde nochmal besichtigt, das Dempster Team feierte den (für uns) pannenfreien Trip mit einem gemeinsames Abendessen und einem Bier bei Bombay Peggy.

Nun wartete noch der Top-of-the-world Highway auf uns. Er ist nur im Sommer geöffnet und führt von Dawson aus herrlich durch das Gebirge nach Alaska rüber.

Leider war das Wetter nicht so schön wie erhofft - und als wir in Chicken ankamen sah unser Eddie schon wieder aus wie nach einem Schlammbad - aber trotzdem waren die Aussichten großartig. Gespannt waren wir auf den erneuten Grenzübertritt in die USA aber das ist eine andere Geschichte, die erzählt Euch dann Hermann nächsten Monat.

 

Alles Liebe

Martina